Autor: Dinkler, Rudolf, Lambeck, Gustav, Rühlmann, Paul
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Geschlecht (WdK): Jungen
Napoleon und Deutschland 25
d) Scharnhorst über die Schlacht bei Jena?
Ttiein lieber Wilhelm! 3n einem Wirbel von unaussprechlichen Arbeiten, Unruhen und Mutigen habe ich seit 21 Tagen auch nicht einen Augenblick Seit gehabt, an dich, mein innigst geliebter Sohn, zu schreiben. (Eine unglückliche Schlacht am 14. und eine Menge Rrrierengaröen-gefechte und 21 Märsche, jeden von 5—7 Meilen, zum Teil in der Nacht, habe ich glücklich überstanden. In der Schlacht habe ich einen Schutz in die Seite bekommen, der in acht Tagen geheilt sein wird. . . . (Ein Pferd verlor ich auf der Stelle, das andere wurde mir verwundet und trug in der Hot den Prinzen Heinrich aus der Schlacht, nachdem sein Pferd erschossen war und er nicht gehen sonnte; ich schlug mich mit einer Muskete in der Hand mit den Musketieren durch. -Ich hatte viel Glück. Der linke Flügel, den ich dirigierte, siegte, und nur erst, als der rechte geschlagen und der Feind dem linken in den Rücken kam, wurde der linke gezwungen, sich zurückzuziehen. Das schlechte Betragen mehrerer Kavallerieregimenter, die Konfusion im Kommando, das Zurückhalten des Reserve-korps, 2/z der Rrmee unter Kalkreuth, entzog uns den Sieg. Ich war rasend, klagte bei dem Könige alle die an, welche es verdienten. Seit dieser Zeit hielt ich mich an den Mann, mit dem ich glaubte etwas ausrichten zu können, den General von Blücher.
wir haben die Arrieregarde 21 Tage gemacht, eine Menge Gefechte geliefert und die meisten glücklich, sind aber nicht über die (Dber gekommen, weil wir drei Tagemärsche zurück waren. . . .
Den 5. November 1806. v. Scharnhorst.
e) Die Hestlandssperre.'
1. Die britischen Inseln sind in Sperrzustand erklärt.
2. Jeder Handelsverkehr und jeder Briefwechsel mit den britischen Inseln ist untersagt. Infolgedessen sind die Briefe oder Pakete, die nach England oder an einen (Engländer gerichtet oder in englischer Sprache geschrieben sind, vom postenlaufe ausgeschlossen und werden weggenommen.
3. Jeder Staatsangehörige (Englands, von welchem Rang oder Stand er sei, der sich in den von unsern oder unsrer Verbündeten Truppen besetzten Länder betreffen läßt, wird als Kriegsgefangener erklärt.
4. Jedes Magazin, jede Ware, jedes Eigentum irgendwelcher Rrt, das einem englischen Untertan gehört, wird weggenommen.
5. Der Handel mit englischen waren ist verboten, und jede Ware, die (England gehört ober aus seinen Fabriken und Kolonien stammt, wird weggenommen.
1 Brief an seinen Sohn. S. Kippet, Das Leben Scharnhorsts Iii, S. 176.
Verordnung Napoleons vom 21. November 1806.
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TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Wilhelm Heinrich Heinrich Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Jena England Englands England Napoleons
434
Neunter Zeitraum.
deuten Fuhrt auf Owaihi, einer der Sandwi'chsinfeln, von den
Eingebornen ermordet ward, den 14. Febr. 1779.
Seit dem Ende des 16. Jahrhunderts hatte Britannien
durch Ansiedler in Nordamerica Colonien angelegt, deren Fleiß
und Betriebsamkeit jetzt in volkreichen Städten und einem lebhaf-
ten Handel schöne Früchte trug. Um sich für den frühem Kosten-
aufwand zu entschädigen, besteuerte das Mutterland ihre Waaren,
erhob Zölle, führte eine Stempeltaxe ein, was den erwachenden
Freiheitssinn der Colonisten allmahlig beengte und erbitterte. Ihr
wiederholtes Gesiich, im englischen Parlamente ihre Stellvertre-
ter zu haben, blieb unbeachtet, daher brach bei einer aberma-
ligen Auflage auf den Thee, die durch die Theeacte angeordnet
worden, der stille Mißmuth in einem offenenaufruhr zu Boston
los, indem man drei, im dortigen Hafen liegende, englische Schiffe
il':i überfiel und 327 Kisten Thee ins Meer warf. Der englische
/^73 General Gage erschien mit vier Regimentern vor dem Hafen
un i. von Boston und schnitt ihm allezufuhc und allen sonstigen Verkehr ab.
Iu„i Darauf verbündeten sich in einemgeneralcon greß zu Phil-
1774 a delphia 51 Deputirte von zwölf Colonien zu einem entfchie-
fcti.5t‘ denen Widerstande, wozu man sich durch Errichtung von Milizen
•/. ,.K rüstete. Bei L exi ngto n kam es zu den ersten Feindseligkeiten
i/ui mit einem englischen Heerhaufen, der nach Eoncord zog, diese
!;v5 Stadt aber baldigst wieder räumen mußte. Auf einem nachmali-
gen Eongreß zu Philadelphia vereinigten sich die 13 Staa-
--'ni ten: Massachusetsbay, Neu-Hamshire, Rho deisland,
Connecticut, Neu-Pork, Neu-Jerfey, Pensilvanien,
die Delaware-Grafschaften, Maryland, Virginien,
Nordcarolina, Südcarolina und Georgien, zu einem
Staatenbund, und ernannten den Obersten W asch i n g t o n zum
Oberbefehlshaber der Armee, unter ihm die Generale Putnam,
Ward und Schuyler. Zur Deckung der Kosten schuf der
Congreß Papiergeld, für welches die Provinzen Bürgschaft leiste-
ten. Das blutigste Gefecht des ganzen Krieges hatte bei Bun-
ds^ -7. kershill, vor Boston, statt, indem Gage die ihn belagernden
2-ui Amerikaner unter dem General Washington zurück warf.
Gleichwohl mußte sich Boston im folgenden Jahre durch Capiru-
i>-i> ‘f’-. lation ergeben, die Engländer erhielten freien Abzug, welche jetzt
sffch der General Howe befehligte, da Gage nach England zurückging.
Er theilte seine Armee in drei Corps, das eine unter den Genera-
len Clinton und Co rnw allis, um Südcarolina anzugreifen,
das andere vertbeidigte Canada unter dem General Bourgoyne;
- Howe selbst sammelte das Hauptcorps in Neu-Schottland zum
Angriff auf Neu-York und Neu-Jersey. Clintons Unternehmen
mißlang gänzlich durch die Thätigkeit des ihm gegenüberstehenden
General Lee, der früher in englischen Diensten gestanden; die
beiden andern englischen Befehlshaber verloren ihre spärlichen Vor-
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TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
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Extrahierte Ortsnamen: Britannien Nordamerica Boston Boston Eoncord Philadelphia Connecticut Neu-Pork Neu-Jerfey Maryland Nordcarolina Südcarolina Georgien Boston Washington Boston Capiru- England Neu-Schottland Neu-York
Xiv. Ludwig Xiv. auf der Hhe seiner Macht.
155
serent d'offrir Gourville, intendant et ami du prince de Conde,
deux millions de florins6) pour se racheter du pillage.
6. Dej Naerden, voisine d'amsterdam, etait prise. Quatrecie Frauzo-cavaliers allaut en maraude s'avancerent jusqu'aux partes de se*vor
, . , . . Amsterdam
Muiden*), ou sont les ecluses qui peuvent inonder le pays, et qui n'est qu' une lieue2) d'amsterdam. Les magistrats de Muiden,
eperdus de frayeur, vinrent presenter leurs clefs ces quatre sol-dats; mais enfin, voyant que les troupes ne s'avanyaient point, ils reprirent leurs clefs et fermerent les partes. Un instant de diligence etit mis Amsterdam dans les mains du roi. Cette ca-/pitale une^fois prise, non-seulement la republique perissait, mais il n'y avait plus de nation hollandaise, et bientt la terre meme de ce pays allait disparaitre. Les plus riches familles, les plus ardentes pour la liberte, se preparaient fuir aux extremites du monde, et s'embarquer pour Batavia3). On fit le denombre-ment de tous les vaisseaux qui pouvaient faire ce voyage, et le calcul de ce qu'on pouvait embarquer. On trouva que cinquante mille familles pouvaient se refugier dans leur nouvelle patrie. La Hollande n'et plus existe qu'au bout des Indes orientales: ses provinces d'europe, qui n'achetent leur ble qu'avec leurs ri-chesses d'asie, qui ne vivent que de leur commerce, et, si on l'ose dire, de leur liberte, auraient ete presque tout coup rui-nees et depeuplees. Amsterdam, l'entrept et le magasin de l'europe, ou deux cent mille hommes cultivent le commerce et les arts, serait devenue bientt un vaste marais. Toutes les ter-res voisines demandent des frais immenses, et des milliers d'
hommes pour eltzver leurs digues; elles eussent probablement la fois manque d'habitants comme de richesses, et auraient ete enfin submergees, ne laissant Louis Xiv que la gloire deplo-rable d'avoir detruit le plus singulier et le plus beau monument de l'industrie humaine.^/
7. Au milieu cfe ces desolations, les magistrats montrerentintegritt a. des vertus qu'on ne voit guere que dans les republiques. Les Bank von
, i mi , i i , e t Amsterdam.
particuliers qui avaient des billets de banque coururent en toule la banque d'amsterdam!); on craignait que Von n'et touche au tresor public. Chacun s'empressait de se faire payer du peu
6) Vgl. Vin, 18, 2.
(5. An der Mndung der Vechte in den Zuider-See. 2) Vgl. Viii, 4, 4. 3) Im J. 1595 landeten die Hollnder zum ersten Mal auf der Insel Java; 1611 grndeten sie daselbst Batavia, welches, seit 1621 Hauptstadt von niederlndisch Indien, gegen Ende des 17. Jahrh. 160,000 Einw. zhlte.
7. !) Gegrndet 1609, eine der ltesten Banken Europas.
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TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig Hollande Louis_Xiv
Extrahierte Ortsnamen: Amsterdam Amsterdam Amsterdam Amsterdam Indien Europas
V. Philipps Ii. August Eroberungen.
37
V. Philipps Ii, August Eroberungen.
(Augustin Thierry, Hist. de la conquete de l'angleterre par les Normands.)
1. Vers la fin du regne de Henri Ii, roi d'angle-terre1), et quelques mois apres la mort de son second fils, Bretagne Geoffroy2), comte ou duc de Bretagne, il arriva un evenement de peu d'importance en lui-meme, mais qui devint la cause ou du moins l'occasion de grandes revolutions politiques. La veuve du comte Geoffroy, Constance, femme de race Kretonne, accoucha d'un fils que son aieul paternel, le roi d'angleterre, voulut faire baptiser sous le nom de Henri. Mais les Bretons, qui entou-raient la mere, s'opposerent tous ce que l'enfant qui devait etre un jour leur chef, regut son nom d'un etranger; ils l'appe-lerent par acclamation Arthur3), et le baptiserent sous ce nom presque aussi populaire chez eux que chez les Cambriens4). Le roi d'angleterre prit ombrage de cet acte de volonte nationale, et, n'osant enlever aux Bretons leur Arthur, il maria de force la mere l'un de ses officiers, Renouf, comte de Chester, qu il fit duc de Bretagne, au detriment de son propre petit-fils, de-venu suspect ses yeux parce que la nation bretonne l'aimait.
Mais cette nation, peu de temps apres, chassa Renouf de ehester, et proclama chef du pays le fils de Constance, encore en das ge.
2. Ce second acte de volonte nationale, plus serieux le premier, attira aux Bretons la guerre avec le roi Richard successeur de Henri Ii. Mais, pendant qu ils combattaient pour eng^Schen leur cause et celle du jeune Arthur, cet enfant, dirige par Herrschaft sa mere, s'isola d'eux et tantt passa du cte du roi d Angle-^^rgou,^ terre, son parent, tantt se livra au roi de France, qui/ sous^ des ^ ^ dehors d'amitie, nourrissait l'egard de la Bretagne les memes Poitou projets que l'autre roi. Les vues ambitieuses du roi de France etaient secondees alors en Bretagne, et meme aussi dans presque toutes les provinces de la Gaule, par une lassitude generale de la domination anglo-normande. Non seulement les Poite-vins2), qui etaient depuis cinquante ans en revolte continuelle,
1. i) Gest. 1189. Vgl. Hi, 1, 2. 2) Gottfried verm. mit Konstanze, T. d. Herzogs Conan v. der Bret, st. 1186. 3) Name eines britischen Fürsten, der tapfer und glcklich gegen die eingewanderten
Sachsen kmpfte, bis er im J. 537 in einem Kampf m Cornwallis hei. Eine Flle von Heldensagen knpft sich an den in ganz Europa geleier-
ten Namen (Tafelrunde). 4) od. Waliser, die Abkmmlinge der alten
Briten.^ ^ Keg ng999. _ ) Poitevins, Angevins, Bew. v. Poitou,
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
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Extrahierte Personennamen: V._Philipps Philipps August Philipps Philipps August Thierry Henri_Ii Constance Henri Bretons Arthur Constance Henri_Ii Arthur Gottfried Conan_v
Extrahierte Ortsnamen: Bretagne Bretagne Bretagne Bretagne Bretagne Sachsen Europa
509
nach dem Beginne aber des Krieges mit Russland hatte
auch der Kampf mit Dänemark, welches als mit Rufs-
land verbündet auftrat, ausgenommen werden mäßen. Die
Dänen wünschten, von Napoleon unterftüzt, Schonen zu
erobern. Bernadotte fürte ihnen ein größtenteils aus spa-
nischen Hilfstruppen unter dem Marques Romana gebil-
detes Corps zu, aber kurz zuvor ehe der Uebergang nach
Schweden siat haben konte, gelang es Romana sich mit
seinen Regimentern nach Spanien einzuschiffen, dessen
Verhältnisse, wie wir weiter unten sehen werden, von
Napoleon ebenfals in unseligste Verwirrung gebracht wa-
ren. Die Schweren waren inzwischen unter Klingspor,
oder vilmehr unter dessen Adjutanten Adlerkreuz im Sommer
1808 in Finland wider glüklich. Bei Pyhäjocki am 16ten,
bei Sikajocki am 18ten, bei Revolax am 27ten April
ward tapfer gekämpft; das sigreiche Gefecht des Obersten
Sandels bei Pulkila verschafte diesem Gelegenheit, den
Russen 600 Wagen mit Kriegs - und Mundvorrat und
200 Gefangene zu nemen. Dann drang er in das südliche
Savolax vor; nam Magazine; 32 Kanonen, die die Rus-
sen im Stiche laßen musten, und am 24ten Juni wider
200 russische Proviantwagen. Bei Kuopio hielt sich dann
Sandels den ganzen Herbst und Winter, und durchstreifte
von da aus im Rücken der Russen ganz Karelen. Das
Hauptheer hatte ganz Uleaborgslän von Feinden gesäubert;
auch Wasalän. Das Abschneiden ihrer Zufur zwang die
Russen überal zurükzugehen; man konte ihnen aber mit
dem Hauptheere in Finland nicht so leicht nachdringen als
Sandels mit leichten Truppen. Dazu felte es an Waffen
und Zeug, „ ohngeachtet im Kriegsministerio Oberfeldzeug-
meister saßen und Schweden das Land des Eisens ist.^
Sechsunddreißigtausend neue englische Flinten wurden größ-
tenteils zurükgeschikt, weil man sie in Stockholm aus Na-
tionaleitelkcit für unbrauchbar erklärte. Etat 8000 Man
Unterstützung, um welche das finnische Heer gebeten, gien-
gen zwei kleinere Scharen ab, die eine unter Vegesack
(2,500 Man) solle Abo nemen; landete am 30ten Juni
bei Lemos; fand bald 5000 Russen gegen sich stat prä-
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Bernadotte Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Russland Schweden Spanien Finland Sikajocki Revolax Kuopio Kriegsministerio_Oberfeldzeug- Schweden Stockholm
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Iii. Im Westen.
Weißt bu% Tommy Atkins?
Weiht bu, weißt bu, wofür bu fichtst,
Tommy Atkins?
Eh' die Erbe bir Mantel und Kissen,
Eh' bu im Feuer zusammenbrichst,
Sollst bu’s wissen:
Irgenbwo sitzt auf dem Rechenstuhl Drüben in Lonbon, in Liverpool So ein Krämer, der fleißig abbiert —
Für den Krämer bist bu marschiert!
Für den Wert seines Krams und Patents Schickt er bich gegen die „Konkurrenz".
Weißt bu, wofür bu Sturm läufst und schießt, Tommy Atkins?
Eh' bu im Sanbe unter den Föhren Blutgeblenbet die Augen schließt,
Sollst bu’s hören:
Irgenbwo prebigt ein ebler Lorb Vetternvernichtung und Deutschenmorb.
Spricht sich im Klub gar kriegerisch aus;
Bloß — seine Sohne behalt er zu Haus.
Der Sport ist nobel, der Krieg ist grob —
In die Schlachten schickt man bezahlten Mob.
Weiht bu, wofür bu Granaten fängst,
Tommy Atkins?
Ehe sie lassen vom blutigen Werte,
Eh' sie gestehen, liegst bu ja längst Verscharrt bei Dünkerke!
Deutschland soll stürzen in splilternber Wehr, Deutjchlanb soll nimmer ans norbische Meer; Deutschland soll segnen, was England greift, Deutschland soll tanzen, wie England pfeift; Deutschland soll nimmer unter der Sonn' Aufrecht stehn neben Albion. .. .
Weiht bu, wofür man bein Grab bir grub, Tommy Atkins?
Es war ein sinnlos, vergebliches Nausen,
Ins Abenteuer, blöb, wie ein Bub'
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TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
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557
Nach diesem Treffen zog Cromwell unverzüglich in Lekth
und Edinburgh ein, indes; das schottische Parlament nach St.
John sto ne ftoh. Das nächste Frühjahr (16m) ward mit
neuen Rüstungen zugebracht. Das Heer unter Lcsley, Hamil-
ton- (dem Sohne des früher erwähnten) und dem Könige sollte
hinter Cromwells Rücken in England einfallcn. Cromwell aber
ereilte sie in der Stadt Worcester, deren sie sich unlängst
bemeistert hatten, brach in die Thore ein und lieferte ihnen in
den Straßen ein so entscheidendes und blutiges Gefecht, als
nur immer das vorjährige an demselben Tage (3. Sept.) der
Dunbar gewesen war. Dieser Schlag vernichtete die ganze
schottische Armee und alle Hoffnungen des Prätendenten, der
nur mit großer Mühe und auf eine wunderbare Art sein
Leben rettete.
Am Abende des unglücklichen Tages entfloh er mit fünfzig
oder sechzig seiner Freunde aus Worcester, legte mit ihnen, ohne
anzuhalten, mehr als fünf deutsche Meilen zurück, trennte sich
dann in der Nacht plötzlich mit dem Grafen von Derby von
dem großen Haufen und eilte seitwärts nach der Grenze der
Grafschaft Stafford, wo er einen abgelegenen Hof fand,
den ein katholischer Pachter, Namens Pendercll, mit feinen
vier Brüdern bewohnte. Dieser Familie vertraute er sich an
und willig beherbergten sie ihn, als einen Verwandten, mehrere
Wochen lang. (Graf Derby, der zu dem Lefley'schen Corps
zu kommen versuchte, gcrieth in Gefangenschaft und ward am
15. October zu Bolton in Lancaster hingcrichtet). Die
Penderells gaben dem Prinzen eine Baucrnkleidung und nahmen
ihn des Morgens mit, wenn sie, mit Gärtnermeffern in den
Händen, in den Wald gingen, Stäbe zu schneiden. Des
Nachts lag er mit ihnen auf dem Strohe, und ihre grobe Kost
war auch seine Nahrung. Fast täglich streiften Cromwell'fche
Patrouillen durch, die den Flüchtling suchten, jedem den Tod
drohten, der ihn verheimlichen, und dem eine reiche Belohnung
versprachen, der ihn ausliefcrn würde. Entschlossen, Wales
zu erreichen, verfügt er sich bei Nacht und zu Fuß nach dem
Hause eines katholischen Geistlichen, nicht weit von dem Flusse
Severn. Dieser Mann nimmt ihn auf und versteckt ihn auf
dem Heuboden. Doch Karl muß sich überzeugen, daß alle
Uebergänge des Flusses bewacht sind, entsagt seinem Vorha-
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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Extrahierte Personennamen: Cromwell John Cromwell Namens_Pendercll Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Lekth Edinburgh Cromwells England Worcester Worcester Wales
252
übers atlantische Meer nach Quebeck geschickt,
und von Quebeck bald zu Lande bald zu Was-
ser zu derarmee gebracht werden mußte, war
mit noch größern Schwierigkeiten verknüpft.
Man schickte deshalb auch unter dem braun-
schweigischen Obristlieutenannt Baum ein aber
für eine so weite Entfernung viel zu kleines Korps,
500 Mann, das noch dazu meist aus Deut-
schen bestehend mit der Landessprache unbekannt
war, nach Bennington, um daselbst ein
großes Magazin der Amerikaner wegzunehmen,
und Wagen und Zugvieh zusammenzubringen.
Eö ward aber noch, ehe es Bennington er-
reichte, von den Einwohnern, auf deren loya-
listifche Gesinnung man falsch gerechnet, und
von der Miliz aus Neuhampshire, die gerade
damals nach Bennington ging, angegriffen, und
von der überlegenen Zahl der Feinde fast ganz
aufgerieben. Ein anderes diesem zu Hülfe ei-
lende Korps Braunschweiger hatte beinahe das-
selbe Schicksal, und ward mit Verlust seines
Anführers und seines schweren Geschützes zurück-
geschlagen.
Beide Vorfälle erzeugten natürlich eine
große Schwache des englischen Heers, der Ent-
schluß des Feldherren aber, dennoch weiter zu
gehen, zeigte die, Schwache feines Talents; und
tadelte man ihn schon deswegen, daß er fehler-
hafter Leitung vertrauend gleich anfangs den be-
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind]]
472
49. Der zweite Krieg um Schleswig-Holstein.
theilte sich das Corps: die Garden zogen ostwärts gegen Fridericia,
die Oesterreicher besetzten Veile. Ein Theil der Garden (9 Bataillone)
war südwärts gezogeil und hatte an der Belagerung der Düppeler
Schanzen Theil genommen, der Rest begamr mit den Oesterreichern
das Bombardement von Fridericia, welches die Dänen auf
die Nachricht von der Erstürmung der Düppeler Schanzen (von wo
auch die preußischen Garden nach Jütland zurückgekehrt waren) in
der Nacht vom 27. auf den 28. April freiwillig räumten, iitdem sie
sich unter Zurücklassung sämmtlichen Kriegsmaterials nach Fühnen
zurückzogerl. Während die Oesterreicher die Festung Fridericia schleif-
ten und sprengten, so daß nur Trümmer übrig blieben, setzten die
Preußen ihren Marsch nordwärts bis Aalborg fort und waren am
Limfjord eingetroffen, als die Nachricht vom Abschluß einer „Waffen-
ruhe" (am 12. Mai) ihrem weiteren Vordringen ein Ziel setzte.
cl. Der Krieg zur See.
Wie der Landkrieg auf zwei Schauplätzen, im Sundewitt und in
Jütland, geführt wurde, so hatte auch der Krieg zur See zwei Schau-
plätze: die Ostsee und die Nordsee. Den Kampf in der Ostsee führte
ausschließlich die preußische Marine, dem in der Nordsee, wenigstens
vorwiegend, die österreichische. Jede der beiden Marinen bestalld ein
Treffen gegen den gemeinschaftlichen Gegner: die preußische (am 17.
März) bei der Insel Rügen, die österreichische 3 Tage vor der
Waffenruhe (9. Mai) bei der Insel Helgoland. In dem ersteren
Gefechte, an der Oftküste von Rügen, griffen die preußischen Corvetten
„Arcona" und „Nymphe", unterstützt von einer Division Dampf-
Kanonenboote, unter dem Befehle des Seecapitäns Jachmann, sechs
dänische Schraubendampfer an, zogen sich aber nach einem dreistün-
digen Gefechte nach Swinemünde zurück. An dem Seegefechte bei
Helgoland gegen zwei dänische Fregatten und eine Corvette nahmen
die österreichischen Fregatten „Schwarzenberg" und „Radetzky" nebst
zwei preußischen Kanonenbooten und dem Avisodampfer „Adler"
Theil, sahen sich aber nach zweistündigem Kampfe durch den Brand des
„Schwarzenberg" gezwungen, nach der Elbmündung zurückzukehren.
e. Der Uebergang nach der Insel Alsen und
der Ausgang des Krieges.
Am 25. April waren die fünf Großmächte, so wie Dänemark,
Schweden und der deutsche Bund (vertreten durch den sächsischen
Staats-Minister von Beust) in London zu einer Conferenz zu-
sammengetreten und hatten sich geeinigt, eine einmonatliche Waffen-
ruhe (12. Mai bis 12. Juni) eintreten zu lassen, die später um 14
Tage, also bis zum 26. Juni verlängert ward. Da auch bei Ablauf
der verlängerten Frist noch keine Einigung erzielt war, indem Däne-
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Fridericia Aalborg Jütland Nordsee Ostsee Nordsee Helgoland Helgoland Schweden London
58. Der Bürgerkrieg in Nordamerika.
519
Bei Gettysburg in Pennsylvanien erfolgte wieder eine dreitägige
Schlacht (1.-3. Juli), diesmal aber zum Nachtheile der Conföderir-
ten, deren Anstrengungen an den Terrain-Schwierigkeiten und an dem
zähen Widerstande des Unions-Generals Meade (Hooker's Nachfolger)
scheiterten. Am Abend des dritten Tages machte Lee dem nutzlosen
Kampfe ein Ende, indem er seine Truppen auf die entfernteren Hügel
und in die schützenden Wälder zurückzog. Aber auch Meade war zu
erschöpft und hatte viel zu schwere Verluste (23,000 Mann, die Con-
föderirten verloren 28,000 Mann) erlitten, als daß er sich nicht
gern mit dem Ruhme der gewonnenen Defensiv-Schlacht begnügt
hätte. Da Lee auf Verstärkungen nicht rechnen konnte, deren sein
Gegner täglich erhielt, so kehrte er mit seiner nur zurückgewiesenen,
nicht geschlagenen, am wenigsten aber desorganisirten Armee über
den Potomac zurück in seine alte Stellung hinter den Rappahannock.
Gleichzeitig mit dem bei Gettysburg erfochtenen Siege, welcher
den Norden aus der bedenklichsten Lage befreite, liefen von allen
Seiten des Kriegsschauplatzes glückliche Nachrichten ein: Vicksburg
und Port Hudson waren nach hartnäckiger Gegenwehr eingenom-
men worden, jenes vom General Grant, dieses vom General Banks;
ein kühner und gefahrdrohender Streifzug des conföderirten Reiter-
Generals Morgan durch die Staaten Kentucky, Indiana und Ohio
hatte mit der Gefangennahme des Generals und der Vernichtung
seines Corps geendet, und endlich waren die schmählichen, in mehre-
ren größeren Städten durch die Jntriguen der demokratischen Partei
gegen die Ausführung der Conscription angezettelten Emeuten erfolg-
reich unterdrückt worden. In Rew-Pork hatte die Emeute vier Tage
lang (13. —16. Juli) unter den entsetzlichsten Gräuelscenen fortge-
dauert, und erst nach den blutigsten Straßenkämpfen konnte durch
die herangezogenen Regimenter die Ordnung hergestellt und die Aus-
hebung unter dem Schutze der Militärmacht durchgesetzt werden.
Eine Episode des Krieges, welche lange Zeit die Augen von Ame-
rika, selbst von Europa auf sich zog, war die Belagerung von
Charleston in Süd-Carolina durch die Unionisten. Sie hatte in-
deß keinen wesentlichen Einfluß auf den Gang des Krieges, weil sie
sich am äußersten Rande des weiten Kampfgebietes abspann. Die
Nordstaaten hielten aber die Eroberung von Charleston für eine
nationale Ehrensache, weil hier (beim Fort Sumter) der erste Schuß
gegen die Union gefallen und damit das erste Zeichen zum Beginn
des blutigen Kampfes gegeben worden war.
In der zweiten Hälfte des Feldzuges von 1863 war vorzugs-
weise Tennessee der Schauplatz des Krieges. Das längst und laut
geforderte Vorgehen des Generals Rosencrans mit seiner Armee wurde
während der Monate Juli und August mit so vollständigem Erfolge
gekrönt, daß die feindliche Armee Tennessee verlassen mußte, und ein
glücklicher Anlauf zur Wiedereroberung des Verlorenen durch einen
Sieg über General Rosencrans in der zweitägigen blutigen Schlacht
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Extrahierte Personennamen: Meade Meade Grant Rosencrans August Rosencrans